Unser Prophet liebte die Kinder und war gut zu ihnen

Unser Prophet liebte die Kinder und war gut zu ihnen

 

Die Güte des Propheten zeigt sich am besten daran, wie er Kinder behandelte. Kinder waren sein ein und alles.

Sobald er nur ein Kind sah, leuchteten seine Augen und in seinem Gesicht machte sich grenzenlose Freude breit. So­fort nahm er es auf den Arm, streichelte und küsste es und wollte es gar nicht wieder hergeben.

Er grüßte alle Kinder, die er traf und fragte sie, ob sie et­was bräuchten. Wenn er auf dem Pferd saß, nahm er die Kinder auf, setzte sie vor sich auf den Sattel und brachte sie dahin, wo sie wollten. Er behandelte die Kinder wie Seines­gleichen, lachte und scherzte mit ihnen, gab ihnen Ratsch­läge, die sie verstehen konnten und wurde selbst wieder zum Kind.

Eines Tages traf er Kinder, die gerade ein Wettrennen veranstalteten. Um ihnen Freude zu machen, stieg er vom Pferd und lief mit ihnen um die Wette.

Ganz besonders mochte der Prophet natürlich seine eige­nen Kinder und seine Enkel. Er war ihnen ein liebevoller Vater und ein gütiger Großvater.

Der noble Enes sagt:

„Ich habe niemanden kennen gelernt, der besser zu Kin­dern gewesen wäre als unser Prophet. Seinen Sohn Ibrahim hatte er einer Amme übergeben, die in Medina, im Stadtteil Avali wohnte.

Wenn wir, der Prophet und ich, zusammen unterwegs waren, machte er immer wieder einen Umweg, nur um sei­nen Sohn zu sehen. Dann stürmte er in das Haus des Schmiedes, dessen Frau die Amme war, zog seinen Sohn an sich und liebkoste ihn. Jedes Mal fiel es ihm schwer, wieder zu scheiden.“

Auch seine Tochter Fat?ma liebte der Prophet über alles. Fat?ma war die letzte, von der Abschied nahm, wenn er in den Krieg zog und die erste, die er sehen wollte, wenn er wieder nach Hause kam.

Und wenn Fat?ma den Propheten in seinem Haus be­suchte, war es ihm nicht zuviel aufzustehen, ihr freudig ent­gegenzugehen, und ganz für sie dazu sein.

Fat?ma hatte zwei Söhne: Hasan und Hüseyin. Der Pro­phet war ganz vernarrt in diese seine beiden Enkel. Immer wieder nahm er sie auf den Schoß, setzte sie auf seine Schul­ter, trug sie von hier nach dort und erfüllte ihnen jeden Wunsch.

Als der Prophet diese unsere Welt verließ, waren Hasan und Hüseyin gerade einmal sechs und sieben Jahre alt, also noch sehr klein.

Hier noch ein paar Beispiele dafür, wie gern die Prophet die beiden hatte:

Einmal predigte der Prophet in der Moschee auf der Kanzel, da sah er wie Hasan und Hüseyin in die Moschee gestolpert kamen. Er unterbrach seine Predigt, stieg von der Kanzel und nahm sie auf den Arm.

Dann wandte er sich der Gemeinde zu und sprach: „Als ich die beiden sah, musste ich daran denken, dass Gott sagt, dass unser Eigentum und unsere Kinder für uns wie eine Prüfung sind.“ Dann setzte er seine Predigt fort.

Der noble Enes war Augenzeuge des Vorfalls:

„Ich war dabei“, sagt er, „als der Prophet gepredigt hat. Hasan saß auf seinem Schoß. Der Prophet sprach zur Ge­meinde, dann beugte er sich zu Hasan, küsste ihn und sagte: ‚Ich liebe diesen Jungen sehr!“

Ebû Said sagt dazu folgendes:

„Eines Tages kam Hasan, als unsere Prophet gerade sein Gebet verrichtete und sich niedergekniet hatte. Hasan klet­terte auf seinen Rücken. Der Prophet hielt ihn fest, stand auf und setzte sein Gebet fort. Erst als er sich wieder nieder­beugte setzte er den Kleinen ab.“

Auch der angesehene Zübeyir weiß eine Episode zu be­richten:

„Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, wie Hasan während des Gebets ankam und sich an den Propheten klammerte. Bevor das Kind nicht selber losließ, hat der Pro­phet ihn während des Gebets auf seinem Rücken festgehal­ten. Auch danach ist der Kleine ihm während des Gebets zwischen den Beinen hin durchgelaufen und der Prophet hat es einfach geduldet.“

Abdullah bin Mes’ud schildert das Ereignis so:

„Als der Prophet sich zum Gebet niederwarf, kamen Ha­san und Hüseyin und wollten auf seinen Rücken klettern. Die Umstehenden wollten die Kinder festhalten, doch der Prophet hinderte sie daran. Nach dem Gebet nahm er die Kinder auf den Arm und sagte:

‚Wer mich lieb hat, der soll auch diese beiden lieb haben.?

Enes bin Mâlik erzählt die Geschichte so:

„Eines Tages, der Prophet betete gerade, kamen Hasan und Hüseyin und kletterten ihm auf den Rücken. Da blieb der Prophet einfach solange auf den Knien, bis die beiden wieder herunterkletterten.

Die Umstehenden fragten:

‚Oh Gesandter Gottes, darf man solange niedergekniet bleiben?‘

Der Prophet antwortete:

‚Ich wollte dem Kind den Spaß nicht verderben.?“

Katâde erzählt eine ähnliche Geschichte:

„Einmal kam der Prophet und begann zu beten, obwohl er Amame, das Kind seiner Tochter Zeynep, in den Armen hielt. Wenn er sich beim Gebet niederbeugte, legte er das Kind vor sich auf den Teppich, und wenn er sich wieder aufrichtete, nahm er es wieder auf den Arm.“

 

 

Mehmet Paksu

mehmetpaksu@gmail.com

 

Publiziert in der Ayasofya 38, 2012

 

 

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